Neue Leute kannst Du überall kennenlernen. Doch, wie kommt man ins Gespräch? Mein bester Tipp: Geh auf Veranstaltungen und Events, die darauf angelegt sind, dass Du mit neuen Leuten ins Gespräch kommst.
Dort ist es normal, dass man ein Gespräch anfängt. Dein Gegenüber wird Dir sogar dankbar sein, dass Du den ersten Schritt machst.

👋🏼 Gespräche mit neuen Bekannten
Viele Menschen sind davon betroffen, dass sie sich in unbekannten Situationen oder mit unbekannten Menschen unwohl fühlen. Es fällt ihnen schwer, einen ersten Schritt aufeinander zuzumachen und mit einer eventuellen Ablehnung umzugehen.
Doch vielleicht hast Du es selbst schon bemerkt: In den meisten Fällen führt man nach dem ersten Ansprechen ein nettes Gespräch. Die wenigen miesepetrigen Reaktionen, die es tatsächlich gibt, gehen in der Masse unter.
Trotzdem kenne ich bisher nur wenige, die in Situationen mit unbekannten Menschen sofort aufblühen.
Ich bin mittlerweile einer dieser mutigen Menschen, doch ich war mal sehr schüchtern. Der Weg aus der Schüchternheit zum Spaß am Unbekannten kann ich Dir vier Worten zusammenfassen: regelmäßige Komfortzonenübungen, Workshopteilnahmen & Coachings.
Das Ergebnis hat sich gelohnt, der Weg war äußerst unterhaltsam.
Das Schöne war und ist: Jeder Schritt hat sich angefühlt wie ein Riesenerfolg. Das ging über Jahre und hat mir vom ersten Tag an ein aufregendes Leben beschert; ein Leben, das von Tag zu Tag besser wurde – und immer noch wird, denn ich arbeite bis heute daran.
Trotzdem bleibt mir manchmal die Spucke weg, mein Kopf ist leer oder ich weiß nicht, was ich sagen soll. In diesen Situationen halte ich mich an die folgenden Tipps, um gut in ein Gespräch zu kommen.
Ich wünsche Dir viel Spaß diesen einfachen Tipps – egal ob Du eine sogenannte Rampensau bist oder so wie ich, diese Tipps als Nothilfe verwendest. Juchu!

Hier sind meine ersten fünf Sätze, um mit bisher unbekannten Menschen auf Veranstaltungen ins Gespräch zu kommen:
- Augenkontakt aufnehmen und Lächeln.
- „Hallo! Ich bin Georg. Wer bist Du?“ [Merke Dir den Namen]
- „Bist Du auch zum ersten Mal hier?“
- Ein Kompliment, zum Beispiel:
„Ich mag Deine Ausstrahlung! Du wirkst so aufgeschlossen auf mich.“ - „Was führt Dich auf diese Veranstaltung?“
Über diese fünf Sätze hinaus gibt es noch zahlreiche Ratgeber, wie man gut ins Gespräch kommt. Zwei dieser Ratgeber werde ich Dir später nennen.
Zitate zum Kennenlernen
Es gibt fünf Zitate, mit denen Du Dir Gelassenheit zusprechen kannst.
„Es gibt keine Fremden,
nur Freunde, die man noch nicht kennt.“
William Butler Yeats
(Dichter & Nobelpreisträger)
„Und jedem Anfang wohnt ein Zauber inne“
Hermann Hesse
(Schriftsteller & Nobelpreisträger)
„Lachen ist kein schlechter Anfang für eine Freundschaft.“
Oscar Wilde (Schriftsteller)
„Eine Bekanntschaft, die mit einem Kompliment beginnt,
hat alle Aussicht, sich zu einer echten Freundschaft zu entwickeln.“
Oscar Wilde (Schriftsteller)
„Mut braucht manchmal nur ein paar Sekunden Lebenszeit, um am Ende glücklich zu sein.“
Georg Preller
(Autor & Freundschaftsexperte)
Also, rein ins Getümmel!

Jetzt hast Du das Gespräch angefangen, doch wie machst Du weiter. Wenn Du Glück, läuft alles wie von selbst. Das ist meistens so.
Ich halte mich bei solchen Gesprächen an sechs kleine Regeln, um das Gespräch interessant zu gestalten – sowohl für mich als auch mein Gegenüber:
- Ich rede über Dinge, die entweder mich begeistern oder mein Gegenüber
- Gemeinsamkeiten finden
- Weniger Zahlen, Daten, Fakten, sondern mehr: Gefühle & Emotionen
- Ich suche positive Emotionen und Gemeinsamkeiten (Es gibt Menschen, die verbinden sich wunderbar beim Jammern – das versuche ich zu vermeiden)
- Ich mache Komplimente über den Gesprächsverlauf und meinen Gesprächspartner
- Ich nutze die Pong-Pong-Methode
Die Pong-Pong Methode habe ich von Matze gelernt. Matze und ich waren mal enger befreundet, heute ist es eher eine lockere Freundschaft, denn Matze ist leider an den Stadtrand gezogen, was ein regelmäßiges Treffen schwer macht. Außerdem haben sich unsere Lebensinhalte geändert, sodass wir uns auch deshalb seltener sehen würden. Schade. Trotzdem ist er ein sehr sympathischer Mensch, der mir sehr am Herzen liegt.
Vor einigen Tagen habe ich Matze durch Zufall gesehen: ich war auf dem Fahrrad und er kam mit dem Auto vorbeigefahren. Was hatten wir für eine Wiedersehensfreude und einen kurzen & richtig guten Schwatz durchs Autofenster!
Außerdem gratulieren wir uns jedes Jahr aus tiefstem Herzen zum Geburtstag. Wir fühlen die Freundschaft, auch wenn wir sie nicht leben.
Doch, es sollte hier um die Pong-Pong-Methode gehen.
Matze hatte mir die Pong-Pong-Methode beigebracht. Eigentlich müsste sie Ping-Pong-Pong-Ping-Methode heißen, doch das ist mir viel zu kompliziert.
Ping steht dabei für die Redeanteile Deines Gegenübers, Pong sind Deine Redeanteile.
(1) Ping – Dein Gegenüber
Dein Gegenüber erzählt etwas, zum Beispiel: „Im Mai war ich im Urlaub in der Türkei. Dort haben wir Fisch gegessen und waren tauchen. Das war großartig! Wo warst Du zuletzt im Urlaub?“
(2) Pong – Du
Du greifst etwas aus dem Gesagten heraus, das Dich oder Dein Gegenüber begeistert: „Ah, interessant! Tauchen in der Türkei! Da gibt es einige wunderschöne Tauch-Spots!“
(3) Pong – Du
Du schließt etwas an, das eine Erfahrung dazu beiträgt. Dabei kannst Du im Thema bleiben oder das Thema wechseln. Danach stellst Du eine Frage, damit Dein Gegenüber wieder ins Spiel kommt.
(3a) Im Thema bleiben: „In der Türkei war ich mal im Amphoren-Feld in Bodrum tauchen. Das war magisch. Durch das tiefblaue Wasser bin ich mit solch großen Augen hindurchgeschwommen und konnte das Glück nicht fassen. Gänsehaut im Neopren! Einer meiner schönsten Momente im Leben. Wo warst Du tauchen? Was hat Dich fasziniert?“
(3b) Thema wechseln: „Ehrlich gesagt, habe ich nie einen Tauchschein gemacht. Ich bin eher der Wanderfan. Meine letzte große Wanderung ging über die Alpen – 9 Tage von Oberstdorf nach Meran. Eine wunderschöne Tour durch sattgrüne Alpentäler und zum Teil lebensgefährliche Alpenpässe. Anstrengend, kräftezerrend, doch meiner Meinung nach das Beste, was ich meinem Körper und meiner Seele als Urlaub geben konnte. Gehst Du auch gern wandern? Kennst Du die Alpen?“
(4) Ping
Dein Gegenüber antwortet auf Deine Frage. Wenn der Ball zurückkommt, gibst Du wieder Dein Pong-Pong dazu.

So einfach ist das. Ein Wortbeitrag hat immer einen Nachfolger und es kommt immer etwas interessantes zum Gespräch hinzu. So kannst Du stundenlang miteinander reden.
Ich erfahre auf diese Weise viel über die Welt, lerne nette Menschen kennen und führe gute Gespräche. Toll, oder?
🥝 Weitere Tipps für Dein Gespräch
Hier findest Du vier weitere Tipps, um ein gutes Gespräch zu führen. Ein jeder Tipp ist Gold wert.
Im Gespräch kannst Du den Fortgang des Gesprächs loben; oder Du machst Deinem Gegenüber direkt ein Kompliment:
- „Ich finde das Gespräch mit Dir sehr interessant! Ich habe mich lange nicht mehr so gut unterhalten. Danke.“
- „Du kennst Dich ja wirklich gut aus in der Türkei. Interessant. Ich mag das! Bist Du öfter da?“
Ehrliche Komplimente wirken immer. Sie sind der Schmierstoff guter Unterhaltungen und Verbindungen. Komplimente tun nicht nur dem Empfänger gut, sondern vor allem dem Sender oder der Senderin – also Dir.
Deshalb erfährst Du hier mehr über gute Komplimente: Mit echten Komplimenten zur Freundschaft.
Komplimente als Gesprächsstarter
Komplimente können so viel, auch das Gespräch starten. Du suchst Dir dabei etwas an Deinem Gegenüber und sprichst ihn einfach damit an. Anschließend kannst Du einfach eine Frage stellen – und das Gespräch ist eröffnet.
- „Du hast aber eine tolle Uhr! Hat es einen besonderen Grund, dass Du genau diese ausgewählt hast?“
Ich habe die Erfahrung gemacht, dass fast jedes Kleidungsstück und Accessoire meines Gegenübers eine Bedeutung hat und in irgendeiner Weise bewusst gewählt wurde. Deshalb gibt es immer eine Geschichte zu erzählen.
- „Du hast aber eine tolle Ausstrahlung! Hast Du einen guten Tag?“

Vom Small-Talk zum Deep Talk
Oft fangen Unterhaltungen mit den einfachen Themen an:
- Was führt Dich auf diese Veranstaltung?
- Wie bist Du hierher gekommen?
- Was sind deine Pläne für das Wochenende?
- Was machst Du beruflich?
Ich ermutige die Teilnehmenden meiner Workshops, möglichst schnell zum Deep Talk zu kommen, wenn sie jemanden wirklich kennen lernen wollen.
Deep Talk ist ein ehrlicher Austausch mit authentischen Gedanken & bedeutsamen Themen, die über das Alltägliche hinausgehen. Beim Deep Talk geht es darum, wer Du wirklich bist. Es geht darum, was Du denkst und fühlst.
Die Frage zum Job könnte man nach den ersten Antworten mit den folgenden Fragen vertiefen:
- Was gefällt Dir an Deinem Job? Was könnte besser sein?
- Angenommen es würde nicht darum gehen, dass Du Geld verdienen musst, weil Du genug hat. Was würdest Du dann tun?
- Wie viel verdienst Du?
Ich gebe zu: Manchmal stehe ich vor meinem Gegenüber und weiß nicht so recht, was ich fragen soll. Eine Ursache ist, dass mein Nervensystem vielleicht zu nervös und aufgeregt ist, um zu fragen, was mich wirklich interessieren würde – so nervös, dass es mir gar nicht einfällt.
Deshalb habe ich eine große Sammlung an möglichen Deep-Talk-Fragen entwickelt. Du findest diese hier: 336 Deep-Talk Fragen für intensive Gespräche.
Du kannst Dir vorstellen, dass mit diesen Fragen die Unterhaltungen garantiert interessant werden. Oft reichen ein oder zwei solcher Fragen für ein lebendiges Gespräch. Ihr werdet schnell merken, ob ihr für eine gute Bekanntschaft oder Freundschaft zusammenpasst.
Ich habe mal Kurse zu Radikaler Ehrlichkeit besucht. Seitdem hat sich mein Leben deutlich zum besseren gewandelt. Es geht darum das zu sagen und zu fragen, was Du wirklich fühlst und denkst. Du findest hier meinen Erfahrungsbericht über Radikale Ehrlichkeit.
In einer Gesprächssituation könnte Ehrlichkeit sein: „Ich weiß gerade nicht, was ich sagen soll. Ich nehme an, ich bin zu nervös. Ich fühle einen Druck in der Brust und in meinem Kopf ein Kreisen. Vielleicht glaube ich, etwas Interessantes sagen zu müssen. Außerdem möchte ich gut vor Dir dastehen. Wie geht es Dir denn?“
Damit stellst Du auf jeden Fall Verbindung her. Dein Gegenüber weiß nun genau, wie es Dir geht. Spannend wäre zu erfahren, ob Dein Gegenüber mit einer solch offenen Nachricht umgehen kann. Wenn ja: Jackpot!
Eine solche Nachricht könnte aber auch sein: „Du erzählst mir die ganze Zeit, was Du für tolle Sachen gemacht hast. Ich habe das Gefühl, Du willst etwas verstecken – vielleicht, dass es Dir an anderer Stelle nicht gut geht. Ist da etwas dran?“
Natürlich geht das auch in die andere Richtung: „Ich mag unsere Unterhaltung. Ich fühle mich dabei richtig gut!“
Ich frage mich gerade, ob mein Hinweis auf Radikale Ehrlichkeit an dieser Stelle Sinn macht. Auf der einen Seite bin ich total von Radikaler Ehrlichkeit begeistert, mag die positiven Effekte in meinem Leben und gebe diese gern weiter.
Auf der anderen Seite frage ich mich, ob ich Radikale Ehrlichkeit oder Freundschaft wirklich verstanden habe.
Außerdem komme ich mir gerade wie ein Klugscheißer vor. Ich mag, dass ich so viel über Freundschaft und Kommunikation gelernt habe. Ich habe das Gefühl, dass diese Themen wichtig sind für Dich und die Welt, auch um den Preis, dass ich als Klugscheißer dastehe.
Außerdem: Was soll ich denn sonst machen? Worin liegt sonst der Sinn meines Lebens?
Das bewegt mich gerade beim Schreiben. Jetzt denke ich mir: Was Du wohl über mich denkst, während Du diese Zeilen liest?
Bekanntschaften sind immer die Möglichkeit, etwas Neues zu lernen oder auszuprobieren. In Berlin kann ich jeden Tag hunderte von Menschen treffen, von denen sich morgen keiner mehr an mich erinnert (wenn ich das möchte). Einen gleichen Effekt habe ich auf Reisen oder wenn ich andere Städte besuche.
Bekanntschaften sind mein Übungsfeld, um neue Methoden der Kommunikation auszuprobieren:
- Wie reagieren Menschen auf Komplimente?
- Wie fühlt es sich an, wenn ich mit Unbekannten auch über meine vermeintlichen Schwächen rede?
- Wie kann ich ein gutes Pong-Pong-Gespräch führen?
Als ich mich einsam fühlte, mochte ich Small Talk nicht. Ich war auf der Suche nach Tiefe.
Heute schätze ich die lockeren Verbindungen. Ich begebe mich gern in neue Umfelder und lass mich von den Gesprächen und Kontakten inspirieren.
Wenn ich es mir recht überlege, wäre das auch damals zur Einsamkeit die richtige Einstellung für mich gewesen: Einfach mal hingehen und die Plauderei genießen.
Sobald Dir jemand gut gefällt, dann kannst Du diesen Kontakt ja gern vertiefen.
Zum direkten Weiterlesen empfehle ich Dir die folgenden Artikel auf dieser Webseite:
- Geh in Verbindung: Tausche Kontaktdaten
- Verabrede Dich auf ein persönliches Treffen zu zweit(auf ein alkoholfreies Bierchen, in einem Café, Essen gehen oder einen Spaziergang)
- Lade neue Freunde und Bekannte zu Dir zum Essen ein
Nicht jede Veranstaltung ist gut, um mit Menschen ins Gespräch zu kommen, aber einige:
Bekanntschaften sind schön. Doch irgendwann suchst Du vielleicht nach mehr Tiefe!
Auf meinen Workshops mache ich die Erfahrung, dass viele Menschen viele Bekannte haben, doch es stellt sich die Frage: Wie kann ich aus den unverbindlichen Bekanntschaften gute Freundschaften entwickeln?
Manche fühlen sich leer, weil sie zwar überall einen guten Schwatz führen können, doch nicht wirklich in Verbindung kommen. Wenn die Veranstaltungen vorbei sind, gehen sie allein nach Hause, ohne den tiefen Kontakt, bei dem man weiß, dass man sich wiedersieht – Freundschaften eben.
Deshalb habe ich diese Artikel-Serie geschrieben. In dieser Artikel-Serie findest Du konkrete Tipps und Schritte, wie Du die bisher lockeren Kontakte in gute Freundschaften verwandeln kannst.
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