Die 3 Arten der Freundschaft nach Aristoteles sind die Lustfreundschaft, die Nutzenfreundschaft und die wahre Freundschaft.
Aristoteles lebte vor 2400 Jahren! Natürlich entspricht sein Konzept nicht mehr der heutigen Zeit! Deshalb wurde es im Laufe der Jahrhunderte angepasst. Doch der Kern ist erstaunlich aktuell.
Du findest hier die drei Arten der Freundschaft aus heutiger Sicht. Die 3 Arten der Freundschaft, wie Aristoteles beschrieben hat, findest Du im Original am Ende zusammengefasst.
Lust nicht im Sinne von sexueller Lust! Sondern Lustfreundschaft im Verständnis von Erlebniswert: Spaß, Freude und gute Gefühle. Die guten Zeiten! Das ist die Lustfreundschaft.
Eigentlich gehören zur Lustfreundschaft nicht nur gute Gefühle.
Es gibt zahlreiche Menschen, die auch bei schlechten Gefühlen eine Form von Lust empfinden (man denke nur an die leidigen Runden, die über Wehwehchen plaudern, schlechte Politik, doofe Nachbarn oder die grausame Chefin – am Ende sind alle happy, weil sie Dampf ablassen konnten und sich so gut verstehen).
Doch, lass uns zurück zum Spaß und zur Freude kommen.
Ein Hoch auf die Spaßfreundschaft!
Was wäre eine Freundschaft ohne Spaß und Freude? Na also!
Spaß ist einer guter Grund, um Zeit miteinander zu verbringen und etwas zu unternehmen – überhaupt ist Spaß guter Grund, um Freunde zu haben: interessante Gespräche, gute Witze, aufregende Abenteuer, gemeinsam chillen bei Kaffee und Kuchen. Manche verstehen unter Spaß auch ein zünftiges Trinkgelage, gemeinsames Pöbeln oder heftiges Lästern bei einem Glas Aperol. Wohl bekomms!
Was wäre ein Leben den Spaß? Na also!
Geteilte Freunde ist doppelte Freunde. Ein Hoch auf die Spaßfreundschaft!
Kinder und Jugendliche machen auf diese Weise überhaupt den ersten Schritt zur Freundschaft – und fragen: „Willst Du mit mir spielen?“
Dann erleben sie große und kleine Abenteuer und kommen abends mit roten Wangen und einem zufriedenen Lächeln nach Hause. Sie haben gemeinsam etwas erlebt, sich kennengelernt und sind wichtige Spielpartner geworden.
Spaß und Freude sind auch ein guter Anfang für Erwachsene.
Das Angenehme, die Lust und der Spaß sind immer Teil einer guten Freundschaft. Zumindest ist das meine dringende Empfehlung! Denn Spaß und Abenteuer halten eine Freundschaft frisch und lebendig.
Deshalb heißt diese Seite auch: Abenteuer Freundschaft 😉.
Die reine Spaßfreundschaft hat ihre Berechtigung
Der einzige Wermutstropfen: Wenn die Freundschaft nur aus Spaß besteht – und keine Tiefe findet – dann löst sich vielleicht auf, sobald der Spaß oder das Abenteuer vorbei ist. Oder zumindest pausiert die Freundschaft, bis endlich der nächste Spaß beginnt.
Wahre Freundschaft – das kannst Du Dir sicher vorstellen – braucht mehr als “nur” den Spaß. Doch der Spaß sollte immer ein wichtiger Teil sein.
Außerdem spricht vieles dafür, einige Freundschaften in seinem Leben zu haben, die vielleicht nur aus Spaß bestehen. Man muss nicht mit jedem Tiefe haben. Schließlich soll das Leben Spaß machen, da kann man auch einige Spaßfreundschaften genießen.
Für gute Freunde
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Die Nutzenfreundschaft besteht, weil Menschen einen Nutzen aus ihrer Verbindung erwarten.
Geschäftsfreunde, Netzwerke oder andere Personen, die miteinander „befreundet“ sind, weil sie sich einen „positiven Outcome“ davon erwarten: Kontakte zu anderen Personen, Zusammenhalt, Geschäfte, etwas lernen, Zugang zu Ressourcen, politischer Einfluss, soziale Geltung, Ansehen oder Zugang zu Informationen.
Ein Nutzen kann auch sein: Sich nicht mehr allein zu fühlen.
Irgendwie fühlt sich das nicht richtig nach Freundschaft an.
Eher nach nützlicher Kooperation.
Nützliche Kooperation hat natürlich auch seine guten Seiten.
Schwierig wird es nur, wenn man nicht weiß, woran man wirklich ist: Ist er nur nett zu mir, weil er etwas braucht, oder mag er mich wirklich? Ist sie nur nett zu mir, weil sie etwas braucht?
Wilhelm Schmid schreibt dazu: „Nutzenfreunde versuchen in der Regel ein weitergehendes, echtes Interesse aneinander zu bekunden, schon aus Gründen des größtmöglichen Nutzens, denn wenn der jeweils Andere sich einfach nur benutzt fühlen würde, könnte es zu keiner nützlichen Beziehungen kommen.“[Schmid]
Klingt fast ein bisschen traurig.
Die Nutzenfreundschaft ist wahrscheinlich die Freundschaft, in welcher sich auch die meisten „falschen Freunde“ wiederfinden. Wenn einer dachte, man ist ernsthaft befreundet, doch es dem anderen nur um eine Sache ging.
Oft ist es doch so: Wenn der erhoffte Nutzen erreicht ist, ausbleibt oder nicht mehr möglich ist, entfällt in vielen Fällen auch die Zuneigung. Wahre Freundschaft fühlt sich anders an.
Aristoteles schrieb: „Freunde, die den Nutzen als Zweck verfolgen, trennen sich, sobald der Nutzertrag aufhört, denn nicht miteinander waren sie befreundet, sondern mit dem Gewinn.“[Aristoteles]
Schwierig in einer Nutzenfreundschaft wird es auch, wenn sie dem einen nützt, doch dem anderen der Nutzen ausbleibt.
Sauer stößt die Nutzenfreundschaft auf, wenn sie ungleich ist oder sich einfach komisch anfühlt.
Vielleicht kennst Du auch noch den Tausch der Art „Du hilfst uns beim Lernen und wir nehmen Dich mit auf Party“. Im Grunde genommen ziehen beide Beteiligten einen Nutzen aus der Beziehung. Doch fühlt es sich nicht schön an, vor allem wenn man derjenige ist, der mit zur Party genommen werden „muss“.
Besser wäre es, wenn alle Beteiligte ehrlich mit dem Tausch umgehen – ehrlich mit sich selbst, und ehrlich dem anderen gegenüber. Das ist meistens nicht der Fall. Das macht diese Verhältnisse manchmal schmerzhaft – und deshalb für viele moralisch verwerflich.
Der Film Saltburn treibt dieses Verhältnis auf die Spitze – am Ende sind die Nutzenverhältnisse jedoch anders, als zu Beginn vermutet. Mehr Spoiler gibt’s nicht, der Film ist nämlich durchaus sehenswert! (Trailer auf Youtube: Film Saltburn)
Trotz vieler Schwierigkeiten: Auch die Nutzenfreundschaft ist äußerst wertvoll!
Zuvorderst entstehen viele gute Beziehungen, weil die Beteiligten sich einen Nutzen davon versprechen: Arbeitsbeziehungen, Sportaktivitäten, ehrenamtliche Tätigkeiten, Lerngruppen, und vieles mehr.
Die meisten Sportfreundschaften enden eben, wenn einer den Sport nicht mehr betreibt. Lerngruppen lösen sich auf, wenn das Studium erfolgreich bestanden ist. Trotzdem kann man während der Zeit ein gutes Verhältnis miteinander pflegen und freundschaftlich miteinander umgehen.
Jede Nutzenfreundschaft ist gleichzeitig ein guter Ausgangspunkt, damit wahre Freundschaften sich entwickeln können. Man lernt sich kennen und merkt, ob da mehr miteinander passt. Gute Freunde gleichen sich oft, auch weil sie sich eben bei so nützlichen Gelegenheiten kennenlernen.
Befindest Du dich mal in einer Situation, in der Du nicht weißt, ob es eine wahre Freundschaft ist oder eher eine Nutzenfreundschaft: Frage nach. Zwei Inspirationen können diese Artikel sein:
Wahre Freunde haben hoffentlich immer auch einen Nutzen voneinander. Es ist keine zwingende Bedingung, doch ist es doch einfach schön, wenn 1 und 1 mehr als 2 ergibt.
Ich würde dazu gern mehr schreiben, doch kommen wir erst einmal zur wahren Freundschaft!
Die wahre Freundschaft kann Spaß machen und nützlich sein. Natürlich! Doch vor allem gibt es wahre Freunde, weil sie sich mögen.
Es ist die Persönlichkeit des Freundes, die der wahre Freund schätzt. Es ist die Persönlichkeit der Freundin, die die wahre Freundin schätzt.
Die Freundschaft besteht, weil er er ist, oder sie sie ist.
Weil er er ist, weil sie sie ist
Die Freunde erfreuen sich daran, dass sie mit dem anderen Zeit verbringen können: also im tatsächlichen miteinander, aber sich auch emotional verbunden fühlen. Der andere ist wichtig. Er hat Priorität im Leben – nicht weil man „muss“, sondern weil man möchte, weil man ihn oder sie mag.
Die wahre Freundschaft ist eine dauerhafte, wechselseitige Zuwendung und Zuneigung.
Der wahre Freund oder die wahre Freundin haben einen festen Platz im Herzen. Der andere hat eine Stimme im Selbstgespräch, auch wenn er oder sie nicht da ist.
Er oder sie hat Privilegien, die anderen Menschen nicht zugestanden werden.
Der Freund hat das Wohl des Freundes im Blick, und gleichzeitig geht er davon aus, dass auch der Freund ihm stets wohlgesonnen ist. Beide können sich vertrauen, im Idealfall: Vollkommen vertrauen.
Wechselseitigkeit im Austausch – so wie bei der Nutzenfreundschaft – ist keine Notwendigkeit in der wahren Freundschaft. Echte Freunde können einige Zeit sogar eine Zumutung füreinander sein, und halten trotzdem zusammen.
Der andere ist vielleicht nicht so wichtig wie man selbst, doch er oder sie macht einen wesentlichen Teil des Selbst aus. Manchmal sind die Anliegen des anderen auch wichtiger als die eigenen. Das Eigene wird weit hinten an gestellt für den Freund oder die Freundin, manchmal auch für längere Zeit.
Solche Freunde kennen und vertrauen sich in der Regel so gut, dass sie einander so viel Vertrauen schenken, dass üble Nachrede einer solchen Freundschaft nichts anhaben kann. Was Einfluss auf die Freundschaft haben könnte, wird oft zuerst mit dem Freund oder der Freundin besprochen.
Die wahre Freundschaft kann es in unterschiedliche Tiefe geben. Es kann Freunde geben, zwischen die im wahrsten Sinne kein Blatt Papier passt – beste Freunde, die fast jeden Tag miteinander verbringen, die fast jeden Gedanken und jedes Gefühl miteinander teilen.
Und es kann wahre Freunde geben, die zwar weniger Zeit miteinander verbringen, und trotzdem große Nähe spüren. Die trotzdem jederzeit anrufen können, und um Unterstützung, Zuneigung oder nach einem lustigen Moment fragen können.
Mein Anliegen mit Abenteuer Freundschaft ist, dass mehr wahre Freundschaften durch Wissen und Übung möglich werden, und dass Du und viele andere Menschen wissen, wie man solche Freundschaften anbahnt und gestaltet – für ein schönes und gutes Leben miteinander.
Das kann für Dich selbst sein, oder in dem Du andere dabei unterstütz, gute Freundschaften aufzubauen.
Aristoteles war ein griechischer Universalgelehrter, Philosoph und Naturforscher. Er lebte von 384 vor Christus bis 322 vor Christus.
Im Original von Aristoteles heißt es die 3 Grundformen der Freundschaft: Freundschaft um der Lust willen, Freundschaft um des Nutzens willen und die vollkommende Freundschaft.
In der vollkommenden Freundschaft ist man miteinander befreundet um des Freundes willen. Man wünscht dem anderen Gute, weil er er ist, oder sie sie ist – nicht wegen eines anderen etwaigen Nutzens.
In der vollkommenden Freundschaft wünschen sich die Freunde „in gleicher Weise das Gute“, sie sind wohlwollend miteinander und gehen ganz selbstverständlich davon aus, dass auch der andere mit ihnen wohlwollend ist.
Aristoteles spricht von „trefflichen Charakteren“ mit guten Tugenden, die auf diese Weise miteinander befreundet sein können. In ihrer Tugendhaftigkeit ähneln die Freunde einander. Die Freundschaft basiert durchaus „auf einem gewissen Grad an Wesensgleichheit“.
Die vollkommende Freundschaft enthält selbstverständlich auch Elemente der Lust und des Nutzens.
Eine solche Freundschaft ist ein Wert an sich – und damit ein Nutzen. Zum einen ist die Freundschaft an sich ein Wert, zum anderen natürlich der Freund.
Ebenso bereitet des den Freunden (oder Freundinnen) hoffentlich Spaß – und damit Lust – diese Freundschaft miteinander zu haben.
Lust steht auch bei Aristoteles für einen Erlebniswert: Spaß, Freude, gute Gefühle und dergleichen. Eine Freundschaft, die auf Lust basiert, ist nach Aristoteles vor allem dann von Dauer, wenn und solange beide Freude daran haben. In der Übersetzung verwendet Dirlmeier das Wort der Gegengabe.
Ebenso wie mit der Lust ist es mit dem Nutzen. Gut für die Dauer wirkt sich aus, wenn beide einen Nutzen davon haben. Besonders interessant fand ich den Satz:
„Freunde, die den Nutzen als Zweck verfolgen, trennen sich, sobald der Nutzertrag aufhört, denn nicht miteinander waren sie befreundet, sondern mit dem Gewinn.“Aristoteles
📦 Zusammengefasst
Jetzt kennst Du die 3 Arten der Freundschaft. Wahrscheinlich hast Du Freundschaften Deines Lebens darin wiederentdeckt – und dich manchmal gefreut oder einen Aha-Effekt gehabt.
Trag Dich gern in den Newseletter, um mehr über Freundschaft zu lernen und ein viel schöneres Leben mit coolen Freunden zu entwickeln.
Für gute Freunde
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Quellen
- [Aristoteles] – Aristoteles – Nikomachische Ethik. Übersetzung von Franz Dirlmeier, Reclam, Stuttgart 1991, S. 1155 ff.
- [Schmid] – Wilhelm Schmid: Vom Glück der Freundschaft. Insel Verlag, Berlin 2014
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