Mit der Zielematrix kannst Du mutiger, freier und unabhängiger sein – und damit ein erfolgreiches und zufriedenes Leben führen. Du betrachtest jeden Deiner Lebensbereiche und setzt Dir die richtigen Ziele.
Die Zielematrix habe ich aus dem Buch von Susan Jeffers „Feal the fear and do it anyway“ – „Fühle die Angst und tu es trotzdem.“
In dem Buch geht es um NancyK. Nancy ist unglücklich mit ihrem Mann. Sie möchte sich trennen.
Leider hängt ihr gesamtes Leben von ihrem Mann ab – nicht, weil er ihr droht oder so, sondern weil sie ihr Leben so eingerichtet hat. Würde sie sich von ihrem Mann trennen, dann hätte sie kein Einkommen, keine Freunde, kein eigenes Hobby, keine Wohnung … Trennung ist keine Option.
Deshalb wird ihr empfohlen, ihr Leben nicht nur auf eine Säule zu stellen – ihren Mann – sondern auf neun verschiedene Säulen. Der Gedanke ist: Wenn eine Säule wegbricht, dann hat sie noch acht weitere Säulen, die ihr Freude bereiten und sie emotional stabil halten. Es fehlt eben nur 1/9 vom Leben.
In dem Buch sind die folgenden Säulen dargestellt:
Es kommt gar nicht so sehr darauf, wie die Lebensbereiche benannt sind, sondern, dass es sie gibt.
Falls Du die Zielematrix für Dich anfertigst, wirst Du sehr wahrscheinlich andere Lebensbereiche haben als Nancy.
Der erste Entwurf Deiner Zielematrix
Wenn Du möchtest, mache jetzt folgendes: Zeichne selbst eine solche Matrix und schreib in die Felder, welches Deine 9 Lebensbereiche sein könnten. Mache einen ganz groben Entwurf, der sich später gern noch völlig verändern kann.
Ich verrate Dir gleich: Ich halte mich bei meiner Zielplanung nicht strikt an die 9 Felder, sondern manchmal werden es auch bis zu 12.
Diese 9 bis 12 Felder sind der Ausgangspunkt für Deine Zielplanung.
Jetzt kannst Du für jedes Feld Ziele setzen. Nicht nur ein Ziel, sondern gern mehrere.
Bei mir war es damals so: Als ich damals meine 9 Felder hatte, habe ich für jedes Feld Ziele gesetzt. Ein Feld war zum Beispiel: Meine Familie.
Ich war damals neu in Berlin, meine Familie wohnte verstreut in anderen Städten. Mit meiner Familie – meiner Mutter, meinem Vater, meinem Bruder und meiner Oma war ich unterschiedlich gut in Kontakt. Manchmal schwelten Konflikte aus meiner Jugend nach. Nichts Tiefgreifendes, aber ich war unzufrieden, dass wir viel zu selten in Kontakt waren oder ich die Begegnungen oder Telefonate als unbefriedigend empfand.
Also setzte ich mir Ziele, wie zum Beispiel: 1-mal im Monat mit meiner Mutter telefonieren. Bei den Telefonate wollte ich auch erzählen, was mich wirklich bewegt. Du musst wissen: ich war eine verklemmte Sau. Es war wirklich ein Ziel außerhalb meiner Komfortzone, etwas zu erzählen, was mit peinlich war oder wo etwas nicht so gut lief oder generell ein Thema, dass mich zwar bewegt, aber wovon ich meiner Mutter eher nicht erzählen würde.
Das spannende war: Mein Verhältnis zu meiner Familie verbesserte sich schnell und zu großer Zufriedenheit. Nicht nur für mich, sondern auch für meine Familie.
So setzte ich für jedes Feld Ziele.
Einige weitere Felder waren: Beruf, Hobbies, Freunde, Urlaub, meine Wohnung, Frauen, Sport, Kleidung, Ernährung, usw. …
Nancy sollte sich eine solche Zielematrix schreiben, damit sie unabhängiger von ihrem Mann wird. Wenn sie sich mit neun aktiven Lebensbereichen von ihrem Mann trennt, dann fällt nur ein Feld weg, aber acht weitere Felder helfen ihr, emotional stabil zu bleiben. Sie kann mehr riskieren!
Das heißt auch: Sie muss sich ja nicht trennen. Sie kann ihre Unabhängigkeit auch nutzen, um ihrem Mann zu sagen, womit sie unzufrieden ist (In meiner Lebenseinstellung kann man das sowieso immer, doch wenn Nancy sich vollkommen abhängig fühlt, wird sie sich wahrscheinlich sehr schwer tun damit).
Aber, vielleicht reagiert der Mann auf Ihren Ausdruck der Unzufriedenheit gar nicht negativ, sondern freut sich, dass sie sich mitteilt, weil er vielleicht ähnliches spürt. Nancy kann also mehr riskieren, mehr sie selbst sein, und damit wahrscheinlich ihr Lebensumfeld und ihre Beziehung positiv beeinflussen.
Diese Erfahrung habe ich auch gemacht. Ich konnte beispielweise riskieren, Freunden zu sagen, womit ich nicht einverstanden war. Die Freunde zu verlieren, wäre vielleicht schmerzhaft gewesen, aber ich hatte ein ganzes Leben aus acht weiteren Feldern, welche mich stabil gehalten hätten.
Doch ich machte die Erfahrung: Was auch immer ich riskierte, es ging meistens gut. Ich würde sagen: zu 95 Prozent funktionierte alles.
Wenn einmal etwas schief ging, ging es nicht komplett schief. Ein Freund, mit dem ich mich gestritten hatte, war nach 4 Woche wieder mein Freund – und unsere Freundschaft hatte sich gebessert, weil wir unsere Wünsche und Schmerzpunkte besser kannten. Wir konnte freier und besser miteinander umgehen.
Ziemlich schnell stellte ich fest: Wenn nur so wenig schief geht, dann kann ich in allen Lebensbereichen gleichzeitig etwas riskieren. Die Wahrscheinlichkeit, dass alles schief geht, ist gering. Aber die Wahrscheinlichkeit, dass sich mein Leben deutlich verbessert, ist sehr hoch. Und genauso war es auch!
Vielleicht geht es Dir ebenso?!
So ging ich in roten Turnschuhen zu einem Vorstellungsgespräch und bekam einen Auftrag für ein Projekt für das Bundespräsidialamt. Rote Turnschuhe waren 2011 echt ein Tabu in Vorstellungsgesprächen, gerade für einen recht konservativ erzogenen Menschen wie mich. Doch es funktionierte.
Nach dem ersten Jahr mit der Zielematrix war Bestandsaufnahme angesagt:
- Wie gut lief’s?
- Habe ich meine Ziele erreicht?
- Wo war ich faul oder zögerlich?
Natürlich habe ich genau abgeglichen, welche Ziele ich mir gesetzt hatte und ob ich sie erreicht habe.
Und dann habe ich noch etwas gemacht. Für jeden Lebensbereich habe ich mich gefragt:
- Auf einer Skala von 1-10: Wie zufrieden bin ich mit dem Lebensbereich?
- Auf einer Skala von 1-10: Wie viel Energie habe ich in den Lebensbereich gesteckt?
Eine 1 bedeutet: Mega-Unzufrieden. Eine 10 bedeutet: Ultra-Zufrieden.
Das Interessante war: Im ersten Jahr war meine Zufriedenheit noch mittelmäßig, in einigen Lebensbereichen sogar sehr schlecht. Doch über die Jahre stieg meine Zufriedenheit. Am Anfang musste ich noch viel Energie einsetzen, damit es besser wurde – mich also ernsthaft kümmen. Später wurde einige Bereiche zum Selbstläufer. Ich musste wenige Energie aufwenden und es lief trotzdem gut oder hervorragend.
Ich kann zum Beispiel heute sagen, dass ich ein sehr gutes Verhältnis mit allen aus meiner Familie habe. Es ist keine „Arbeit“ mehr, sondern wir genießen einfach unsere Zeit miteinander.
Nur eine Sache kostet mich noch Aufwand. Ich habe mir das Ziel „Besserer Kontakt mit der Familie“ nach dem Prinzip s.m.a.r.t. gesetzt: Zirka alle 4 Wochen telefoniere ich mit dem Familienmitglied (mehr verrate ich hier nicht 😉). Damit ich mich selbst daran errinnere, habe ich in meinem digitalen Kalender alle 4 Wochen einen Termin eingetragen. An diesen Termin muss ich mich nicht stoisch halten – ich kann auch vorher oder nachher anrufen. Der Termin ist nur ein Erinnerungszeitpunkt. Mein Aufwand ist nun, diesen Termin als automatisch wiederkehrenden Termin in den Kalender einzutragen. Das Telefonat selbst bereitet mir viel Freude. Außerdem habe ich mir ein Headset gekauft, dessen Mikrofon (fast) alle Hintergrundgeräusche beim Telefonieren ausblendet – so kann ich bspw. mit meiner Oma telefonieren und nebenbei Kochen, die Wohnung aufräumen oder im Park spazieren.
Wenn Du es ähnlich machen möchtest, dann wäre Deine Aufgabe nun, dass Du für jeden Lebensbereich einträgst:
- Wie zufrieden bist Du mit dem Lebensbereich?
- Wie viel Energie steckst Du zurzeit in den Lebensbereich?
Wie schnell Du Deine Ziele erreichst? Manche vielleicht gar nicht, viele vielleicht schneller, als Du denkst.
Oft hatte ich meine Ziele in vielen Lebensbereichen schon nach 2-3 Monaten erreicht. Dann musste ich neue Ziele stecken oder konnte mich in dem Bereich einfach zurücklehnen.
Einmal hatte ich mir ein Ziel gesteckt, dass ich deutlich mehr Geld in meinem Beruf verdienen möchte. Mitte Februar hatte ich plötzlich mit einem neuen Kunden eine Verhandlung. Ich wusste genau, wie viel Geld ich nachfragen musste – es stand ja in meinen Zielen geschrieben – und bekam es überraschend. Das passierte mir nicht nur einmal im Leben! Wenn ich wusste, was ich wollte, dann konnte ich danach fragen oder die richtigen Entscheidungen treffen.
Als ich das über die Jahre beobachtete, steckte ich ein Ziel deutlich größer: Ich setzte mir das Ziel, Millionär zu werden im nächsten Jahr. Davon war ich wirklich weit entfernt.
Aber auch da kann ich Dir sagen: Es hatte fast geklappt. Zumindest hatte ich einige Projekte gestartet, die das Potenzial hatten. Bei einem Projekt sind meine Partner im gleiche Jahr sogar Millionäre geworden, nur ich war leider nach kurzer Zeit abgesprungen, weil es mir zu stressig wurde und ich nicht mehr an die Idee glaubte. Dazu vielleicht an anderer Stelle mehr. Ich war zumindest nah dran 😛.
Warum funktioniert das eigentlich mit dem Ziele setzen?
Meine kurze Antwort ist: Where focus goes, enerrgy flows. Worauf Du dich konzentrierst, da geht auch Deine Energie hin.
Falls Du mit Deinen Ziele nicht weiterkommst oder mal drüber reden willst, kannst Du gern eine Coaching-Sitzung mit mir buchen. Noch besser finde ich es aber, wenn Du mit Deinen Freunden und Bekannten darüber sprichst.
Jetzt weißt Du alles, was Du zur Zielematrix wissen musst. Vielleicht spürst Du jetzt den Drang, Deine eigene Zielematrix aufzustellen.
Ich würde Dir empfehlen, einen ersten Entwurf zu machen, den Du jederzeit änden kannst. Dazu kannst kannst Du wie folgt vorgehen:
- Zeichne eine 9-12 Felder-Matrix.
- Trage in jedes Feld einen möglichen Lebensbereich ein.
- Vergib eine Note auf einer Skala von 1-10 (1 schlecht, 10 sehr gut), wie zufrieden Du mit dem Lebensbereich bist.
Vielleicht machst Du Dir ein paar Notizen, was konkret Dich zufrieden oder unzufrieden macht. Was möchtest Du ändern? Was möchtest Du beibehalten? - Vergib eine Note auf einer Skala von 1-10, wie viel Aufwand / Zeit / Energie Du in diesen Lebensbereich zurzeit investierst.
- Setze Dir Ziele, wie Du diesen Lebensbereich gestalten möchtest. Es können gern mehrere Ziele sein. Formulieren die Ziele gern erst allgemein, und dann mache Deine Ziele „s.m.a.r.t“.
Am Ende wirst Du ziemlich viele Ziele haben (Bspw.: 9 Felder à 4 Ziele = 36 Ziele). Aber das ist ok. Nicht alle Ziele werden supergroß sein, wie zum Beispiel einmal im Monat mit Deinen Eltern zu telefonieren. Bei den Ziele können auch Sachen stehen, die bereits geplant sind oder eine gute Gewohnheit, die Du gern beibehalten möchtest.
Einige Ziele werden groß sein. Dafür wirst Du viel tun wollen, damit sie wirklich Realität werden. Das kann zum Beispiel ein Jobwechsel sein, der Sixpack, eine große Reise, eine Therapie oder dass Du bei einem Thema eine große Veränderung in Deinem Leben willst – bspw. wie attraktiv Du für Frauen bist oder wie Dein Freundkreis gestaltet ist.
Ziele sind einfach eine gedankliche Vorwegnahme, wie Du Dir Dein Leben vorstellst.
Ich wünsche Dir total viel Erfolg beim Setze und Erreichen Deiner Ziele. Meine Erfahrung ist, dass es sich mega-gut anfühlt, wenn das Leben besser wird. Genau das gönne ich Dir auch!
Jetzt bekommst Du zwei Tipps von mir, die Du öfter zum Thema Ziele von mir bekommen wirst:
- Teile Deine Ziele mit Deinen Freunden. Nimm Deinen besten Freund (und/oder andere Freunde & Bekannte) und zeigen ihnen Deine Zielematrix. Frage Deine Freunde nach ihren Zielen. So lernt ihr Euch besser kennen, könnt Euch bei ausgewählten Zielen unterstützen und gewinnt untereinander „Accountability“.
- Mache mit Deinen besten Freunden, Deiner Partnerin und / oder deiner WG eine eigene kleine Zielematrix. Was sind die Bereiche Eurer Beziehung? Wie zufrieden seid ihr? Welche Ziele wollt ihr erreichen?
Beispiel für gemeinsame Ziele können sein:
- Ein gemeinsamer Urlaub
- Regelmäßig Sport miteinander oder ein Wettbewerb: Wer hat zuerst den Sixpack
- 1 mal im Monat Zieleabgleich
- 1 Mal im Monat gemeinsam Essen gehen
- Musik machen
- 1 gemeinsames Abenteuer pro Monat
- einen Verein gründen
- usw.
Du kannst die Zielematrix nicht nur für das nächste Jahr machen, sondern auch als ein Lebensentwurf.
Ich hatte damals mit Zielen für das nächste Jahr angefangen – ich musste überhaupt eine Struktur in mein Leben bringen.
Mittlerweile habe ich eine Lebensmatrix – was möchte ich im Leben erreichen. Das ändert sich natürlich immer wieder.
Hinzu kommen Überlegungen, wie ich mir die kommenden 3-5 Jahre vorstelle, und dann natürlich die Zielematrix für das kommende Jahr.
Wenn Du gerade am Anfang bist, empfehle ich Dir erst einmal, mit einer Matrix für das kommende Jahr anzufangen.
Ich bin gespannt, wohin Dich Deine Zielematrix führt.
Wenn Du möchtest, komm gern in einen meiner Zieleworkshops. Dort kannst Du Dich mit Gleichgesinnten austauschen. Außerdem erfährst Du noch mehr über Ziele und wie Du Deine Ziele erreichen kannst. Fragen kannst Du dort natürlich auch stellen. Ich freue mich, Dich zu sehen.
Links zum Buch
Susann Jeffers: Feel the fear and do it anyway
- Susan Jeffers: Feel the fear and do it anywayA (Affiliate Link Amazon)
- Auch auf Deutsch erschienen:
Selbstvertrauen gewinnen: Die Angst vor der Angst verlierenA (Affiliate Link Amazon)
💯 So funktionieren gute Freundschaften
Gute Freunde unterstützen sich. Deine Freunde können Dich gut unterstützen, wenn sie Deine Ziele kennen – und Du kannst Deine Freunde gut unterstützen, wenn Du ihre Ziele kennst. Deshalb schreibe ich hier über Ziele setzen und Ziele erreichen!
Wenn Du noch mehr über gute Freundschaften wissen möchtest, dann empfehle ich Dir, den Newsletter zu abbonieren. Kostenfrei dazu erhälst Du zum Einstieg das eBook (36 Seiten): Wie Du gute Freundschaften gestaltest – Die 6 Zutaten großartiger Freundschaften.
Die 6 Zutaten großartiger Freundschaften
Freunde sind wichtig. Deshalb habe ich dieses kostenlose eBook geschrieben. Viele Menschen möchten ihre Freundschaften verbessern oder die richtigen Freunde zu finden. Erzieher, Lehrer und Eltern helfen ihren Kindern, gute Freundschaften zu schließen. Manche wollen ihre Eltern vor Alterseinsamkeit schützen.
Trag Dich in den Newsletter ein, und Du bekommst das eBook kostenfrei. Gleichzeitig bist Du monatlich up-to-date, mit Neuigkeiten der Freundschaftsforschung.
Deine Daten sind sicher. 100% Datenschutz, kein Spam, jederzeit widerufbar.
A Die mit einem hochgestellten A gekennzeichneten Links sind sogenannte Affiliate-Links. Als Amazon–Partner verdiene ich an qualifizierten Verkäufen. Wenn Du auf einen Affiliate-Link klickst und anschließend bei Amazon einkaufst, erhalte ich eine geringe Provision, die einen Teil meiner Kosten deckt. Für Dich verändert sich der Preis nicht. Ich verlinke nur Bücher und Produkte, die ich wirklich gelesen oder geprüft habe – und welche ich interessant genug finde, um sie auf dieser Webseite vorzustellen oder zu kritisieren.
Das könnte Dir auch gefallen:
Hinterlasse einen Kommentar