Für potenzielle Freunde kochen: „Ich lade innerhalb eines halben Jahres insgesamt 10 Mal 3-5 Männer zu mir ein, für die ich ein leckeres Abendessen gestalte.”
Das war der Vorsatz von Julius Detlef, um neue Freunde zu finden und einen Freundeskreis aufzubauen.
Eine ausgesprochen gute Strategie.
Denn es gibt gute Gründe, potenzielle Freunde zu Dir nach Hause einzuladen und für sie zu kochen.
Dieses Wochenende war ich wieder wandern, mit einer Wandergruppe.
Häufiger veranstalte ich Wanderungen, zu denen man sich auf Meetup und Eventbrite anmelden kann.
Es kommen um die 10 Personen. Die meisten kennen sich nicht, manche sind neu in Berlin. Manche suchen nach Freunden, mit denen sie regelmäßig Wandern gehen können, andere wollen einfach nur den Tag in der Natur genießen.
Was ich dabei beobachten kann: Am Anfang sind wir uns als Gruppe meistens fremd.
Wir machen eine kleine Vorstellungsrunde und gehen dann gemeinsam auf die Route. Wir entdecken die Natur und uns als Persönlichkeiten. Es ist genug Zeit, um gut miteinander ins Gespräch zu kommen.
Nach einem erlebnisreichen Tag stelle ich oft fest: Es fühlt sich fast an wie ein gewachsener Freundeskreis.
Wir haben gelacht, wir haben Picknick gemacht, wir haben die Spechte klopfen hören und wir haben uns unsere Geschichten erzählt. Die Gesichter haben eine gesunde, freundliche Farbe – von der vielen frischen Luft und der guten Atmosphäre.
Ich kann förmlich sehen, wie einige Personen wunderbar als Freunde zusammenpassen.
Doch wie geht es jetzt weiter?
Wir verabschieden uns, wir haben einen Telegram-Verteiler und wir treffen uns auf einer nächsten Wanderungen wieder. In neuer Zusammensetzung.
Manchmal möchte ich sagen: „Hey, ladet Euch doch gegenseitig zum Essen ein, wenn Ihr Euch sympathisch findet.“
Ähnlich wie Julius Detlef mit seinen potenziellen Männerfreunden, kann doch ein Teilnehmer oder eine Teilnehmerin 2 bis 3 andere Wanderer zu sich zum Essen einladen. Ein guter Start für einen Freundeskreis. Oder zumindest einen unterhaltsamen Abend.
Oft sind die Wandergruppen international zusammengesetzt – das würde gemeinsame Abendessen noch mal spannender machen.
Nicht nur in der Wandergruppe stellt sich die Frage, wie man nach einem ersten sympathischen Kontakt die nächsten Schritte machst – zu einem besseren Kennenlernen oder einer möglichen Freundschaft.
Auch an vielen anderen Orten begegnest Du vielleicht sympatischen Menschen: im Studium, bei der Weiterbildung, im Redeclub, im Sportverein, auf der Arbeit, beim Yoga, beim Weggehen, im Café oder über bestehende Freunde und Bekannte.
Überall gibt sympathische Kontakte, die Du vielleicht vertiefen möchtest. Und es stellt sich die Frage: Was ist der nächste Schritt?
Zu sagen: „Hey, ich veranstalte ein Mal im Monat einen netten Abend bei mir. Es kommen 3-5 Bekannte und Freunde. Ich koche ein leckeres Gericht, wir essen und wir schwatzen. Es ist immer lustig. Ich finde Dich sympathisch und ich finde, Du passt sehr gut dazu. Hast Du Interesse?“
Das wäre eine solche Möglichkeit.
Ich habe die Erfahrung gemacht, dass diese Einladung am Anfang etwas holprig rüberkommt. Aber mit einiger Übung wurde es normaler. Mittlerweile lade auch einfach mal so einen Freund zu Abendessen bei mir ein – ist im 1:1 noch etwas persönlicher.
4. Wähle ein einfaches Gericht
Vielleicht denkst Du jetzt: Was soll ich bloß kochen?
Es geht gar nicht darum, dass es ein besonderes Essen sein muss. Etwas solides, einfaches reicht aus. Denn es geht um die Gemeinschaft.
Julius Detlef, hat ein indisches Curry gewählt. Das ist ausgefallen interessant, und trotzdem einfach. Der Vorteil von indisch Curry ist: Du kannst es leicht vegan, vegetarisch oder mit Fleisch machen (je nach Deinen Gästen). Außerdem kannst Du es bereits einen Tag vorher zubereiten. So entfällt der Kochstress am Tag der Gäste.
Ebenfalls easy: Grillen. Ich lade gern im Frühjahr, Sommer und Herbst zu mir zum Grillen ein, auf den Balkon. Da kann auch jeder etwas mitbringen.
Ein Freund von mir macht jedes Mal ein anderes, meist sehr vorzügliches Essen. Und doch ist sein Essen gut in der Menge skalierbar: Nudel mit einer guten Soße. Sein Einstieg – der erste Kochabend – war auch denkbar einfach: Spaghetti Bolognese. Dazu fragt er seine Gäste, ob sie einfach etwas alkoholfreies Bier mitbringen.
Worauf es am Ende ankommt, ist die private Atmosphäre. Dass man zusammenkommt. Dass man miteinander ist und isst. Und miteinander schwatzt.
Wenn ihr Euch frisch kennenlernt, werdet ihr die typischen Einstiegsthemen haben, wer ihr seid, wo ihr herkommt, was ihr arbeitet, seit wann ihr in … (Berlin) lebt, was Euer Beziehungsstatus ist und was Eure Hobbies sind. Der klassische Einstieg.
Ich rate übrigens gern, dass es an dem Abend keinen oder nur wenig Alkohol gibt. Das kennst Du sicherlich schon von mir.Ich mag es, wenn die Menschen echt sind, und die Unsicherheit des Anfangs nüchtern aushalten (sofern sie überhaupt Unsicherheit spüren).
Ja, manch einer sagt, das ein Glässchen Wein die Zunge lockert. Oder, wenn man richtig betrunken miteinander war, dass man dann auch die gesellschaftlichen Masken hat fallen lassen. Ich mag nur den Alkohol nicht gern bewerben. Ich find nüchtern geiler.
Nach den klassischen Einstiegsgesprächen könnt ihr tiefer gehen. Auf dieser Webseite habe ich viele Fragen zum Kennenlernen zusammengestellt, von denen Du einige auswählen kannst. Trau dich nur – auch nüchtern ;).
Es gibt auch gute Frage-Karten-Spiele. Einige davon habe ich getestet und schreibe später einen Artikel dazu. Das bisher beste war: Gesprächsstoff ® | Freunde (Affiliate Link)A.
Ich überlege auch, ein Frage-Kartenspiel von Abenteuer Freundschaft rauszubringen – mit den berühmten Tabufragen.
Mich erinnern diese Abende auch an meine Familie.
Oft haben wir zusammengesessen, gut gegessen und lange geschwatzt, vor allem zu Weihnachten, Ostern oder den Geburtstagen.
Wenn Du auch das Glück hattest solch schöne Familienrunden zu haben, dann wirst Du Dich sicher gern daran erinnern.
Andernfalls: Willkommen in einer neuen, schönen Welt der guten Freundschaftsabende.
Übrigens kannst Du solche Freundschaftsabende auch als wunderbare Vorlage für Deine Geburtstagsfeier nehmen. Da kommen vielleicht noch mehr Menschen zusammen – und Du hast dann hoffentlich genug Übung, um ein indisch Curry für 10 oder 12 Personen zu servieren.
„Übung macht den Meister“, haben meine Großeltern gesagt. Dabei kannst Du sympathische Menschen immer wieder einladen und neue Freunde und Bekannte dazu ergänzen.
Vielleicht fangen Deine neuen Freunde irgendwann an, selbst ähnliche Abende zu veranstalten. Oder sie bringen selbst sympathische Menschen mit.
Denn die Freundschaftsforschung zeigt: „Wer hat, dem wird gegeben.“
Wo einmal Freunde sind kommen schnell weitere passende Menschen dazu. Freundschaft ist attraktiv, auch die Gastfreundschaft.
Vielleicht werdet ihr auf den Abenden besprechen, was ihr die kommenden Wochen unternehmen wollt: Ins Kino? Ins Theater? Eine eigene Wanderung? Zum Sport? Eine Urlaubsreise? Abends weggehen? Gemeinsam Musik machen?
Vielleicht unterhaltet Ihr Euch über die Ereignisse der letzten Wochen.
Und vielleicht plaudert Ihr nur, klönt und amüsiert Euch miteinander aneinander.
Wie schreibt ein Freund in seinen Essenseinladungen: “Ein gutes Gespräch besteht zu 80% aus Bullshit und zu maximal 20% aus Deep-talk 😉. Also, locker bleiben!”
So, wie es gute Freunde tun.
Im Englischen sagt man Pot Luck. Ich habe noch kein deutsches Wort gefunden.
Pot Luck meint: Jeder bringt etwas mit. Es muss vorher nicht abgestimmt sein. Und es wird gegessen, was da ist.
Ich besorge oft ausreichend Baguette und Butter – und bitte die Gäste, einfach etwas mitzubringen, was dazu passt. Das funktioniert gut, wenn wir mindestens 5 Personen sind. Der Zufall wird es richten, dass wir genug unterschiedliche Sachen haben.
So haben wir schon zusammen Silvester gefeiert.
💯 So funktionieren gute Freundschaften
Diese Webseite hilft Menschen, ihre Freundschaften zu verbessern oder endlich die richtigen Freunde zu finden – mit aktuellem Wissen, Workshops, Trainings, Coachings, wissenschaftlicher Recherche, kurzweiliger Unterhaltungen oder aufregenden Wanderungen.
Die 6 Zutaten großartiger Freundschaften
Freunde sind wichtig. Deshalb habe ich dieses kostenlose eBook geschrieben. Viele Menschen möchten ihre Freundschaften verbessern oder die richtigen Freunde zu finden. Erzieher, Lehrer und Eltern helfen ihren Kindern, gute Freundschaften zu schließen. Manche wollen ihre Eltern vor Alterseinsamkeit schützen.
Trag Dich in den Newsletter ein, und Du bekommst das eBook kostenfrei. Gleichzeitig bist Du monatlich up-to-date, mit Neuigkeiten der Freundschaftsforschung.
Deine Daten sind sicher. 100% Datenschutz, kein Spam, jederzeit widerufbar.
A Die mit einem hochgestellten A gekennzeichneten Links sind sogenannte Affiliate-Links. Als Amazon–Partner verdiene ich an qualifizierten Verkäufen. Wenn Du auf einen Affiliate-Link klickst und anschließend bei Amazon einkaufst, erhalte ich eine geringe Provision, die einen Teil meiner Kosten deckt. Für Dich verändert sich der Preis nicht. Ich verlinke nur Bücher und Produkte, die ich wirklich gelesen oder geprüft habe – und welche ich interessant genug finde, um sie auf dieser Webseite vorzustellen oder zu kritisieren.
Das könnte Dir auch gefallen:
Hinterlasse einen Kommentar