Mein bester Freund ist ein unterhaltsamer und tiefgründiger Film – vom ausgezeichneten französischen Regisseur Patrice Leconte.
Die Hauptperson, François Coste, ist ein wohlhabender Antiquitätenhändler. Ein umgänglicher Mensch. Erfolgreich und mit gutem Umgang. François sitzt zu seinem Geburtstag mit Bekannten in einem noblem Restaurant. Seine Geschäftspartner behauptet, er hätte keine Freunde. Das stimmt. François windet sich und geht die Wette ein, in 10 Tagen seinen besten Freund vorzustellen.
Weil François keine Freunde hat, muss er Freundschaft schließen. Deshalb kannst Du in dem Film viel über Freundschaft lernen.
1. Trailer: Mein bester Freund
2. Mein bester Freund – Kurzbewertung
- Freundschafts-Rating: 9 / 10
- Film-Bewertung: 9 / 10
- IMDB-Rating: 6,6 / 10
Das IMDB-Rating mit 6,6 / 10 ist unterbewertet! Die haben keine Ahnung 😋
3. Deshalb solltest Du diesen Film sehen
„Mein bester Freund“ ist ein leichte französische Komödie mit Tiefgang. Genau der richtige Film, den Du mit Familie, Freunden oder Partnerin sehen kannst. Ihr könnt dabei viel über Freundschaft lernen. Der Film lädt auf angenehme Weise zu einer Unterhaltung über Freundschaft ein.
Der Film behandelt im Grunde drei Fragen:
- Was ist eigentlich Freundschaft?
- Wie finde ich Freunde oder wie schließe ich Freundschaft?
- Was macht mich als potenziellen Freund attraktiv.
Dabei ist die Handlung unterhaltsam, angenehm und nach vorn getrieben, sie bleibt immer spannend. Beim Schauen des Films mit meinen Freunden waren wir angetan. Es war ein schöner Filmabend.
Ich fand den Film so passend zum Thema Freundschaft, dass ich mich zwischenzeitlich bei meinen Freunden entschuldigen wollte, dass ich den Film vorgeschlagen hatte – ich kam mir egoistisch vor. Meine Freunde wehrten ab und meinten, dass sie sich sehr gut unterhalten fühlen – und den Film auch inhaltlich sehr interessant finden. Glück gehabt 😎.
4. Das lernst Du über beste Freunde
Viele Filme über Freundschaft sind sehr geradlinig. Die Handlung beginnt und das Ende ist fast klar. Zwischendrin läuft gute Unterhaltung à la Hollywood, durchaus mit Tiefgang. Hier ist es anders.
Die potenzielle Freundschaft steht immer auf der Kippe, aufgrund der eigenartigen Charaktere – trotz ihrer sehr positiven Eigenschaften.
Im Grunde ist es ein Film über Francois, den Antiquitätenhändler, und Bruno, der äußerst intelligente Taxifahrer. Beide sind auf ihre Weise erfolgreich, und beide haben eines gemeinsam: Sie haben keine Freunde.
Francois – der wohlhabende Antiquitätenhändler
Francois denkt nur ans Geschäft. Ein echtes Herz für andere Menschen hat er nicht. Er interessiert sich nur für sie, wenn er etwas braucht.
Dabei strahlt er eine herzliche und mondäne Art aus – doch zwischen den Zeilen fehlt immer etwas – echte Zuneigung zur anderen Person.
Damit ist er sehr weit gekommen und ein durchaus geschätzter Mann. Nur für eine wirkliche Freundschaft, dafür reicht es nicht.
Eloquenz, aber keine Verbindung
Ich finde es interessant zu beobachten, wie Francois zwar eloquent auftritt, aber eben nicht wirklich eine Verbindung zwischen ihm und den anderen stattfindet – es ist eine interessante Lektion.
Das ist besonders herausgehoben an der Stelle, wo er mit der Frau des verstorbenen Geschäftspartners spricht. Und an vielen anderen Stellen.
Die Scham überwinden
Als Francois erkannt hat, dass er gerne lernen möchte, wie man Freunde gewinnt, ist ihm das sichtlich peinlich.
Im Buchladen traut er sich kaum nach einem Buch zu fragen.
Aber wenn man ein Problem lösen möchte, muss man oft anderen sagen, dass man es hat. Das ist tatsächlich – einmal generalisiert gesagt – keine Stärke von Männern.
Abenteuer Freundschaft startete in einer Phase, in der ich meine zwei besten Freunde nicht mehr hatte. Anderen gegenüber zuzugeben, dass ich gerade keine richtigen Freunde habe, war harter Tobak. Aber als ich es tat: Öffneten sich sehr viele Türen.
Im Film kannst Du beobachten, dass vor allem Catherine Francois hilft, ein guter Freund zu werden. Das wichtigste ist, dass Francois es sich selbst eingestanden hatte – ab da ging es steil aufwärts.
Schräge Vögel
Fancois geht auf einen Vortrag über Freundschaft und trifft dort einen reichlich komischen Herrn.
Hier möchte ich eine kleine Anmerkung machen: Natürlich gibt es auf öffentlichen Veranstaltungen komische Leute – doch sich auf diese zu konzentrieren, so wie es Francois macht, ist halt unproduktiv. Besser gehst Du auf die Menschen zu, die Du magst, und lässt die schrägen Vögel die schrägen Vögel sein. Die werden auch die Freunde finden, die mit ihnen zusammenpassen.
Und wer sagt mir, dass ich nicht auch von einigen als schräger Vogel angesehen werden. Mmmm. 🐦
Bruno – das taxifahrende Genie
Bruno ist Taxifahrer. Er kann sehr gut mit Menschen umgehen. Er wird gegrüßt, er ist beliebt. In wenigen Sätzen baut Bruno eine wunderbare Beziehung mit fast jedem auf. Alle lachen und mögen ihn.
Doch: Bruno ist verliebt in die Welt der Fakten. Er paukt und erzählt den ganzen Tag Fakten, um eines Tages in einer Quizshow gewinnen zu können. Gleichzeitig ist er zu nervös, um vor anderen Menschen zu sprechen oder tatsächlich in einer Quizshow auftreten zu können. Statt das Problem der Nervosität anzugehen, lernt er lieber noch mehr Fakten.
Außerdem ist Bruno ein Elternsöhnchen, das fast noch zu Hause wohnt.
Deshalb reicht es bei aller Beliebtheit nicht für die Tiefe einer Männerfreundschaft (und auch keine Beziehung mit einer Frau).
Guter erster Kontakt mit anderen Menschen
Interessant ist, wie Bruno in den ersten Momenten mit anderen Menschen eine gute Beziehung aufbaut. Er ist freundlich, er ist von ihnen begeistert, er ist ihnen zugewandt und er hat ein Auge dafür, wie es den Menschen gerade geht und was sie brauchen. Dabei gibt er sich nicht selbst auf, sondern er tritt als Mensch Bruno mit seinem Gegenüber in Verbindung. Im Grunde genommen nennt man das Empathie.
Francois beobachtet das und fragt Bruno, ob er ihm beibringen kann, wie man so gut und so schnell mit Menschen in Kontakt kommt.
Ein Herz und ein Auge für andere Menschen zu haben ist nicht die Stärke von Francois. Gleichzeitig weiß Bruno nicht, was er Francois erklären soll, weil es ihm so natürlich von der Hand geht. Was gibt es denn da zu erklären?
Ein typisches Beispiel dafür, dass manche Profis selbst nicht wissen, warum sie etwas gut können. Menschen, die sich die Skills selbst hart antrainiert haben, sind deshalb manchmal die besseren Lehrer.
Wie wird man beste Freunde?
Francois sieht gute Freunde in einem Restaurant sitzen. Er ist schlau und fragt: Wie seid ihr Freunde geworden?
Die beiden antworten patzig. Auch sie wissen nicht, wie man Freunde wird. Aber sie haben sich trotzdem als beste Freunde gefunden.
Ich kann Dir versichern: Ich habe schon viele beste Freunde gefragt, wie sie beste Freunde geworden sind. Alle haben mir bisher sehr gern geantwortet. Die meisten lieben es, ihre Kennenlerngeschichte zu erzählen und was sie am anderen schätzen.
Im Film war es eher die ungeschickte Frage von Francois, welche die Abwehr hervorrief (und die Dramaturgie des Filmes, dass ihm erst einmal niemand hilft und alles komisch sein soll).
Wenn ich die beiden Freunde am Tisch gefragt hätte, dann hätte ich den beiden erst einmal einige ehrliche Komplimente gemacht, meine Begeisterung für ihre Freundschaft ausgedrückt, dann mein Anliegen ehrlich mitgeteilt und dann gefragt, wie die beiden sich gefunden haben.
Ich halte es für eine sehr gute Strategie, viele beste Freunde zu fragen, wie und wo sie sich kennengelernt haben, um etwas über Freundschaft zu lernen.
Menschen statt Fakten
Bruno geht gut mit Menschen in Kontakt. Aber nach dem ersten Kontakt wird es komisch. Er redet nur noch über Fakten. Das ist das einzig wichtige für ihn. Deshalb wirkt er ab einem bestimmten Punkt kalt und komisch auf andere Menschen – und sie wenden sich ab. Er missbraucht andere Menschen, um seine Fakten zu lernen. Wie es den anderen dabei geht, bemerkt er nicht. Seine Empathie ist ihm abhanden gekommen.
Brunos Transformation von einem Einzelgänger zu einem guten Freund ist, dass er endlich in eine Quizshow eingeladen wird, dort gewinnt – das Geld über das Jahr wieder verliert und sich dann endlich den Bedürfnissen anderer Menschen zuwendet. In diesem Falle: Seinem Fast-Freund Francois. Das ist der Moment, wo die beiden Freundschaft schließen.
Schwäche zeigen macht Verbindung
Bruno erobert in der Quizshow die Herzen, weil er zitternd vor dem Moderator sitzt und nicht weiter weiß. Alle können sich mit ihm verbinden und mit ihm mitfiebern.
Als Francois feststellt, dass er keine Freunde hat, und andere um Rat fragt, wird er anfassbar und andere Menschen können sich mit ihm verbinden. Immer, wenn er in seine übliche „Antiquitätenhändler-Rolle“ schlüpft, wird er glatt und die Menschen gehen aus dem Kontakt (außer sie wollen etwas von ihm kaufen oder ihm verkaufen…)
Freundschaft erfordert Ehrlichkeit
Solange Francois seine wahren Absichten nicht offenlegt, baut er nicht wirklich eine Verbindung mit anderen Menschen auf. Manchmal gelingt ihm der Beziehungsaufbau, aber kurz danach fühlen sich die Menschen komisch, weil irgendwas nicht stimmt.
Sobald Francois ehrlich wird, fängt die Verbindung an zu stimmen: „Kannst Du mir helfen: Wie findet man Freunde?“ -und zack, ist Bruno für ihn da.
Freundschaft heißt, sich zu unterstützen
Die echte Freundschaft mit Bruno fängt an zu entstehen, als Francois seine wertvolle Vase verkauft, damit Bruno an der langersehnten Quizshow teilnehmen kann.
Ein anderer Moment ist, als sich Francois von Bruno unterstützen lässt, wie er angenehm und interessiert auf andere Menschen zugehen kann.
Abenteuer macht Freundschaft
Du wirst feststellen: Wenn beide Akteure des Films sich aus ihrer Komfortzone bewegen, etwas anders machen, etwas unsicher werden – sprich, wenn sie Abenteuer miteinander erleben, auch dann wächst ihre Verbindung.
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